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Der große Ratgeber zur Kfz-Versicherung

Bei der Kfz-Versicherung kannst Du ordentlich Geld sparen, wenn Du ein paar Grundlagen und Tricks kennst. Dieser Rategber hilft Dir beim Ermitteln des besten und günstigsten Angebots. Weisst Du Bescheid, kannst Du hier nach passenden Angeboten suchen.

 

Wann ist der beste Zeitpunkt, um eine Kfz-Versicherung abzuschließen?

 

Weil die Kfz-Versicherung normalerweise zum Jahresende ausläuft, endet die Kündigungsfrist Ende November. Aus diesem Grund liefern sich die Anbieter in diesem Monat massive Preisschlachten, um wechselwillige Kunden abzugreifen. Preisnachlässe von bis zu 40 Prozent sind keine Seltenheit. Häufig sind auch kostenlos angebotene Sonderleistungen wie der Schutz gegen Marderbisse, für die Du zu anderen Jahreszeiten extra bezahlen müsstest.

 

Als Autokäufer brauchst Du die Versicherung natürlich sofort nach dem Autokauf. Ansonsten darfst Du nicht fahren. Merke Dir trotzdem den November als Wechselmonat und steige kurz vor Jahresende auf eine günstigere Versicherung mit möglichst vielen kostenlosen Zusatzleistungen um.

 

Welche Policen sind zwingend notwendig?

 

Der Gesetzgeber schreibt nur eine Kfz-Haftpflicht vor. Diese muss mindestens Personenschäden bis zu 7,5 Millionen Euro, Sachschäden bis 1,2 Millionen Euro und Vermögensschäden bis zu 50.000 Euro abdecken. Die meisten Versicherer bieten inzwischen Verträge mit höheren Deckungssummen an. Die Haftpflicht deckt grundsätzlich nur Schäden ab, die Du anderen Verkehrsteilnehmern zufügst. Sie schützt aber auch vor unberechtigten Schadensersatzansprüchen.

 

Nach Abschluss der Kfz-Haftpflicht erhältst Du einen elektronischen Versicherungsnachweis (eVB) für die Zulassungsstelle.

 

Wie versichere ich das eigene Auto?

 

Eine Teil- oder Vollkaskoversicherung deckt Schäden ab, die am eigenen Fahrzeug entstehen. Übernimmst Du kleinere Schäden selbst, drückt das den Preis für die Versicherung. Zur Festlegung des Tarifs zieht der Versicherungsträger alle möglichen Merkmale heran, etwa wieviele Kilometer Du fährst oder ob das Auto nachts in einer abschließbaren Garage steht. Hier kannst Du, unter Berücksichtigung aller Faktoren, ausrechnen was die Versicherung Deines Fahrzeuges kosten wird.

 

Welche Zahlungsweise ist am günstigsten?

 

Mit weitem Abstand die jährliche Zahlungsweise. Dem Versicherer entsteht dabei weniger Verwaltungsaufwand, diese Kostenersparnis gibt er an Dich weiter. Durch Umstellung der Zahlungsweise von monatlich auf jährlich kannst Du im Regelfall bis zu zehn Prozent sparen. Bei der Umstellung von vierteljährlich auf jährlich macht es immer noch vier bis fünf Prozent aus.

 

Was bringt der Parkhaus-Trick?

 

Hast Du keine Garage, ist das Auto weniger gut gegen Diebstahl geschützt - und die Versicherung wird teurer. Wohnst Du in der Stadt, kannst Du das eventuell mit dem Parkhaus-Trick verhindern.

 

Erkundige Dich bei Parkhäusern oder Sammelgaragen wieviel ein Dauerparkplatz oder eine Jahreskarte kostet. Kennst Du den Preis, prüfst Du hier nach um wieviele Euro die Versicherung günstiger wird, wenn das Auto in einem Parkhaus untergebracht wird. Viele Versicherer geben Dir die gleichen Vergünstigungen wie einem Garagenbesitzer. Ist die Ersparnis höher als die Kosten für die Unterbringung im Parkhaus, lohnt sich der Trick für Dich.

 

Wie stark wirkt sich die Anzahl gefahrener Kilometer auf den Tarif aus?

 

Die Versicherungsträger teilen ihre Kunden nach einem Kilometerschlüssel ein, der unter Verschluss gehalten wird. Auf Basis von Kundendaten konnte das Verbraucherportal finanztip.de aber trotzdem eine Tabelle anfertigen, die dem realen Schlüssel sehr nahe kommt:

 

 

 

 

 

 

An den Werten siehst Du, dass die Einteilung bis 15.000 km jeweils in Dreitausender-Schritten erfolgt. Anschließend folgen Fünftausender-Schritte, ab 30.000 km stellst Du generell ein hohes Risiko dar.

 

Um den Tarif zu drücken, kannst Du den Kilometerwert möglichst niedrig angeben. Achte aber darauf, dass es noch halbwegs realistisch klingt und tatsächlich den Sprung in eine niedrigere Tarifklasse ermöglicht. Fährst Du 20.000 Kilometer im Jahr, bringt es nichts gegenüber der Versicherung nur 18.000 anzugeben. Mit diesem Wert bleibst Du in der gleichen Tarifklasse. 

 

Warum will der Versicherer meine Bahncard sehen?

 

Hast Du eine Bahncard, geht der Versicherer davon aus, dass Du das Auto im risikoreichen Winter in der Garage lässt - und belohnt das mit einem günstigeren Tarif. Gleiches gilt für Jahreskarten im ÖPNV (Bus, U-Bahn, Straßenbahn,...). Zehn Prozent Rabatt sind üblicherweise drin.

 

Wieso werde ich nach der Anzahl Kinder gefragt?

 

Eltern mit Kindern an Bord fahren vorsichtiger. Auch das senkt den Versicherungstarif, weil ein geringeres Unfallrisiko besteht.

 

Wie funktioniert der Trick mit fast baugleichen Fahrzeugen?

 

Informierst Du dich schon vor dem Autokauf über die Versicherung, kannst Du häufig Geld sparen. Die Versicherungsträger ordnen Autos in ein Typenklassenregister ein, um das Risiko zu ermitteln. Fahrer bestimmter Autos fahren sportlicher, andere Autos werden besonders häufig geklaut. Das alles wirkt sich auf den Versicherungstarif aus. Auch der Wert und das Alter des Fahrzeugs spielen eine Rolle.

 

Angenommen, du planst einen BMW der 7-er-Reihe zu kaufen. Ein 750i mit 407 PS, Baujahr 2008, würde beim Versicherer Bavaria Direkt mit Schadensfreiheitsklasse 1 pro Jahr 1.400,89 Euro kosten. Dieser Tarif schließt die Kfz-Haftpflicht und eine Teilkasko mit 150 Euro Selbstbeteiligung ein.

 

Das fast identische Vorgängermodell 740i, ebenfalls Baujahr 2008, hat immer noch 326 PS, die gleiche Versicherung beim gleichen Versicherungsträger kostet für diesen Wagen aber nur noch 1.330,68 Euro jährlich. Immerhin 70 Euro gespart.

 

Soll ich die Versicherung online oder lieber beim Kfz-Händler abschließen?

 

Eindeutig online, denn beim Autohändler zahlst Du für die gleiche Versicherung oft den doppelten Preis. Das wurde vom Verbraucherportal finanztip.de in einem umfangreichen Test festgestellt. Wenn Du schon gerade am Rechner sitzt, kannst Du gleich hier nach günstigen Tarifen suchen.

 

Warum muss ich die Namen anderer Fahrer angeben?

 

Alles, was dem Versicherer nicht bekannt ist, gilt als hohes Risiko. Grundsätzlich. Gibst Du namenlose Fahrer an, kann der Versicherer nicht einschätzen, ob es sich dabei um einen Fahranfänger, die Ehefrau oder Sebastian Vettel persönlich handelt. Dementsprechend steigt der Tarif.

 

Generell solltest Du so wenig Fahrer wie möglich angeben. Jeder einzelne kann den Tarif verteuern.

 

Ist eine angebotene Werkstattbindung sinnvoll?

 

Du kannst bei der Kfz-Versicherung bis zu 30 Prozent sparen, wenn Du dich an eine bestimmte Vertragswerkstatt bindest. Das gilt aber nur wenn das Auto nicht geleast oder über eine Autobank finanziert wurde. Der Grund für diese Klausel: Auch Leasinggeber und Autobanken versuchen ihre Kunden an eine bestimmte Werkstatt zu binden. Sparen lässt sich mit diesem Trick aber nur an einer Stelle.

 

Kennst Du die Werkstatt und liegt sie nicht weit vom Wohnort entfernt, solltest Du das Spanrangebot auf alle Fälle nutzen. 

 

Lohnt es sich Stammkunde bei einer Versicherung zu sein?

 

Eventuell. Erhöht der Versicherer den Tarif, kannst Du ihm anbieten zu bleiben - unter der Vorraussetzung, dass er die Erhöhung zurück nimmt. Weigert er sich, wechselst Du einfach zu einer günstigeren Versicherung. Akzeptiert er das Angebot, legt er Wert auf Stammkunden.

 

Gibt es Sonderkonditionen für bestimmte Berufe und Firmen?

 

Mitarbeiter großer Firmen können ihr Auto häufig günstiger versichern. In diesem Fall wird die Kfz-Versicherung über die Firma abgeschlossen. Was mit der Versicherung passiert, wenn Du den Arbeitsplatz wechselst, wird im Vertrag geregelt.

 

Die Einteilung von Berufen in bestimmte Tarifgruppen wird nach höchst merkwürdigen Kriterien durchgeführt. In Gruppe A fallen alle Landwirte. Gruppe B ist für Beamte und Akademiker reserviert. Ausserdem befinden sich dort Mitarbeiter von anerkannten mildtätigen, kirchlichen und gemeinnützigen Organisationen. Witwen und Witwer fallen ebenfalls in die Tarifgruppe B. Den Tarif D erhalten alle, die in privatisierten, ehemaligen Staatsbetrieben wie Deutsche Post, Telekom oder Lufthansa arbeiten. Alle anderen Berufe fallen in den Tarif R.

 

Landwirte müssen nicht täglich zu einer Arbeitsstelle fahren und sitzen dadurch weniger häufig im Auto. Es leuchtet ein, dass dieser Berufsgruppe ein Sondertarif zugestanden wird. Warum allerdings ein Mitarbeiter der Telekom anders fahren soll als ein Witwer oder Akademiker, wissen die Versicherer vermutlich selbst nicht genau. Verbraucherschutzorganisationen kritisieren die fragwürdige Einteilung schon lange. Ungeklärt ist auch was passiert wenn mehrere Faktoren zusammenkommen. Bildet sich der Telekom-Mitarbeiter weiter, kann er zum Akademiker werden. Stirbt seine Frau, ist er zudem auch noch Witwer. Kann er sich jetzt eine Tarifgruppe aussuchen? Noch wichtiger: Fährt er jetzt plötzlich anders Auto? Wohl kaum.

 

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